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PA-Dienste Modul 2🔥👨‍🚒

Am 04.12 war es soweit, dass zweite Modul der Atemschutz- Sonderdienste konnte starten!

Das Ziel im zweiten Modul war es, das Wissen zu unseren speziellen Einsatzgerätschaften wie die Wärmebildkamera, den Rauchschutzvorhang, unserem Bodyguard-System und dem Schlauchpaket aufzufrischen. Außerdem sollte das aktuelle Vorgehen bis zum Verteiler wiederholt und verinnerlicht werden. Aber auf der Timeline konnte man auch neue Ideen und Konzepte finden, die den Einsatz einfacher und sicherer gestalten könnten.

Zuerst kam der Theorieblock mit dem ganzen Input zu dem aktuellen Prozedere beim Vorgehen und den Informationen zu unseren speziellen Materialien, danach folgte der umfangreiche praktische Ausbildungsabschnitt. Im Theorieblock wurde direkt schon eine neue Idee eingebracht, die zum einen die Sicherheit bei der Atemschutzüberwachung erhöhen soll aber auch aufzeigt, welcher Trupp mit welchem Rohr am Verteiler vorgegangen ist. Hierzu wollen wir, erst einmal auf den PA-Diensten, Anhängekarten etablieren die zwei Funktionen haben könnten:

Funktion der ersten Anhängekarte: Diese Karte besitzt jedes Atemschutzgerät. Sie ist gekennzeichnet mit der Funktion des jeweiligen Truppmitglied und auf der Rückseite soll das Namensschild angeklettet werden. Anschließend geht diese Anhängekarte mit dem Funktionsschlüssel des Bodyguard-System zur Atemschutzüberwachung und der Trupp ist somit „registriert“ und hat seinen „Totmannwarner“ automatisch aktiviert.

Funktion der zweiten Anhängekarte: Diese Anhängekarte besitzt nur der Truppführer und sie ist farblich anders als die Anhängekarte 1. Durch den Truppführer wird die sogenannte „Rückzugssicherung“ am Verteiler befestigt. Die Rückzugssicherung kommt an das vom Trupp vorgenommene Rohr. Dadurch weiß jeder der am Verteiler steht sofort, welcher Trupp mit welchem Rohr im Gebäude ist und es kann zu keiner Verwechslung kommen. Je nach dem wie die Erprobungsphase bei den PA-Diensten verläuft, könnte so etwas in den Einsatzbetrieb mit aufgenommen werden.



Im Praxisabschnitt wurden die PA-Träger dann in zwei Gruppen aufgeteilt. Eine Gruppe beschäftigte sich zu erst mit dem Handling unserer Wärmebildkameras 📸. In der Station ging es darum, aufzuzeigen wo uns im Einsatz mit diesem wirklich hilfreichem Gerät schnell kleine Fehler passieren können und wie schwierig ist es, sich ausschließlich mit der Sicht der Wärmebildkamera fortzubewegen.

Das ganze sah wir folgt aus: Den Kameraden wurde durch eine Decke die komplette Sicht genommen. In die Decke wurde eine Öffnung geschaffen, wo genau die Linse der Kamera durchschauen konnte. Dann hieß es: Türöffnung, vorgehen bis zur Türschwelle und den im Theorieblock aufgefrischten „Würfelblick“ anwenden und zu nutze machen!

Wie heiß ist der Raum an der Decke? Hängen Kabel oder andere störende Objekte von der Decke? Liegen Personen am Boden? Sieht der Trupp erste Hindernisse am Boden? Könnten der Trupp durch vorhandene Löcher abstürzen? Wie groß ist der Raum? Gibt es Ventilationsöffnungen? Ist unser Rückweg sicher? Das alles sind durchaus Informationen, die wichtig für den Trupp unter PA bei einem Brandereignis wichtig sind!

Da die Räume in die wir vorgehen aber meistens nicht leer sind, war unser Übungsraum ebenfalls nicht leer. 💡 Der Lerneffekt sollte ansatzweise realitätsnah sein. ☝🏼 Deswegen wurde die Werkstatt in unserem Feuerwehrhaus etwas präpariert. Unteranderem konnten die Trupps dort eine Person vorfinden, über Hindernisse „stolpern“ wenn diese nicht frühzeitig erkannt worden sind, Füllstände von Gasbehältern und Kanistern sehen und einschätzen, herausfinden welche Oberflächen einen schnell mit ihrer Spiegelung verwirren können und einen „Brandherd“ lokalisieren. Als Resümee von den Teilnehmern kam häufig, dass das Einschätzen von Entfernungen durch die 2D- Sicht deutlich erschwert wird. Und genau das zeigt, wieso eine ständige Weiterbildung bei der Feuerwehr so wichtig ist! 🚀




Während die eine Gruppe sich zuerst mit der Wärmebildkamera austoben durfte, probierte sich eine andere Gruppe mit dem Rauchschutzvorhang aus! Im theoretischen Teil am Anfang des Vormittag wurden nochmal die vielseitigen Einsatzmöglichkeiten angeschnitten und der Auf- sowie Abbau erklärt. Jetzt hieß es: Selber machen! ⚙️

Die erste Aufgabe war, den Rauchschutzvorhang in eine nach innen öffnende Tür einzusetzen. Hierbei kann man die geschlossene Tür gut als Anlagepunkt nehmen um den Vorhang richtig zu positionieren. Schwieriger ist das ganze dann schon bei einer Tür, die sich zum Trupp hin öffnen lässt. Hier kommt der Faktor Schnelligkeit und Handlungssicherheit hinzu. Der Vorhang soll ja verhindern, dass ein vorhandener Fluchtweg durch den Brandrauch nicht mehr nutzbar ist. Da man das ganze im Einsatzfall aber mit seiner kompletten Ausrüstung machen muss, folgte zum Abschluss noch das setzen des Rauchverschlusses mit angezogenen Brandschutzhandschuhen und Atemschutzmaske. Hier wird wieder deutlich, dass das Handling geübt sein muss, damit das setzen des Rauchschutzvorhang schnell und sicher geschehen kann. Die Sichteinschränkung und das fehlende Feingefühl durch die dicken Handschuhe tragen nicht gerade dazu bei, dass diese Übung einfacher wird.



Als nächstes folgte die aktuelle Methode das Material am Verteiler bereitzustellen und das benötigte Schlauchmaterial bis zum Brandraum vorzunehmen. An dieser Station wurde nochmal verdeutlicht, wieso wir aktuell 2C Tragekörbe mit Schlauchbuchten und 2C Trägekörben mit gerollten Schläuchen vorhalten.

Doch beim Thema Schlauchmanagement wollen wir mit einer Neuerung bei der Feuerwehr Eschede ansetzen! Vielerorts wird das System „Schlauchpaket“ schon seit mehreren Jahren gelebt. Also könnten wir uns das ganze doch auch anschauen und entscheiden, was wir dazu sagen? Die vierte und letze Praxisstation für das zweite Modul besteht also aus dem Schlauchpaket.


Somit beginnt auf den PA-Diensten unsere Erprobungsphase zum Thema Schlauchpaket.

Die Vorteile bei der Verwendung wurden am Samstag nochmal deutlich dargestellt und im Anschluss live durchgeführt. Egal ob wir nur begrenzten Platz vor dem Brandraum haben oder der Platz so klein ist, dass man das Schlauchpaket in sogenannten Loops an die Wand stellen muss, dass der Weg für nachfolgende Trupps frei bleibt und die Unfallgefahr minimiert wird. Auch das Nachführen vom Schlauch in den Brandraum wird durch die Loops maximal erleichtert. Da man das ganze aber nicht nur benutzen sondern auch wieder herstellen muss, wurde eine einfache Möglichkeit unter Zuhilfenahme eines Schlauchtragekorb beim packen gezeigt. Bis jetzt waren die Rückmeldungen durchweg positiv und die Erprobung wird voller Elan fortgesetzt! 💪🏼

Zum Ende des Dienstes konnte in der Gruppe wieder ein tolles Feedback mit vielen Idee und Vorschlägen zusammen getragen werden. Dieses Feedback leiten wir im Anschluss immer weiter, so dass auch die Gruppenführer und Ortsbrandmeister informiert werden, was der Mannschaft so auffällt. 📬

Abschließend kann man wieder sagen: Ein gelungener Samstagvormittag mit vielen spannenden und lehrreichen Momenten! So macht die Fortbildung wirklich Spaß! 👨‍🚒

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